Dokumentarfilm über Brother Mad G., Jean-Theo Jost, Lothar A. Runze, Dieter Rita Scholl, Magy da Silva, Petra Zeigler und als Gast Rian Es.
Ferner mit Ralf Deutschkron, Lothar Lambert, Herwig Landmann, Dee Novak, Klaus Redlich, Michael Sittner, Wilma Zingara, Mads Band ST!LL CRAZY (Dennis Latwat, C. Motschmann, Mike Watts), Filmszenen aus „Für Frodo“ (Regie: Magy da Silva), „Pur“ (Regie: Jörg Andreas), „Das Bonobo-Prinzip“ (Regie: Michael Sittner), Theaterszenen aus „Nach dem Regen“, „Fahr zur Hölle, Schwester“.
Kurzinhalt
Lothar Lambert trifft, beobachtet und befragt einige Berliner Schauspieler, Sänger, Musiker, die nicht mehr ganz jung sind, auf den großen Karriereschub noch immer warten – oder dies auch inzwischen nicht mehr tun, sich aber in keinem Falle verdrießen lassen, sondern unbeirrt ihren künstlerischen Weg verfolgen.
Inhalt (ENTHÄLT SPOILER)
Lothar Lambert erinnert sich (2010)
Zu diesem Film kam es dadurch, daß ich zufällig ein paarmal Auftritte von „Triple Sec“ gesehen hatte. Diese Gruppe existiert in dieser Form ja jetzt nicht mehr. Ich habe sie dann auch eingeladen, an einem meiner Geburtstage zu singen, den ich im Rahmen einer Ausstellung gefeiert habe. Brother Mad G, den singenden Religionslehrer, hab ich durch Erwin Leder kennengelernt: Ich saß mit ihm in dem kleinen Café gegenüber von meinem Atelier, da kam Mad G zufällig rein. Magy da Silva kannte ich durch die Kleine Nachtrevue, wo sie aufgetreten ist. Sie ist jetzt nicht mehr bei der Truppe, wahrscheinlich weil sie zu selbstbewußt war und der Chefin Kontra gegeben hat. Und Dieter Rita Scholl hatte mir schon vor Jahren mal sein Demovideo zugeschickt, ich hatte ihn auch im Fernsehen gesehen. Ich saß zufällig in einem Café, als er dort Reklamezettel für einen seiner Bühnenauftritte verteilte. Ich sagte: Ich arbeite grad an ’nem Film über Künstler, möchtest du da nicht dabei sein? Ich fand es ganz reizvoll, diese unterschiedlichen Künstler von unterhalb der Feuilletonschwelle miteinander zu kombinieren. Bei denen das, was man als „Durchbruch“ bezeichnet, nicht stattgefunden hat. Die sich davon aber nicht so verdrießen lassen, daß sie den Kram hinschmeißen, sondern weitermachen. Das ist eben das Tolle. In den Kritiken über den Film wurde erwähnt, daß mir diese Künstler sehr ähnlich sind darin, daß ich auch keinen großen Durchbruch hatte und trotzdem weiterwurstle. Das versteht man ja eigentlich auch unter Liebhaberei: Daß die Kunst eben eine Leidenschaft ist und nicht nur Broterwerb und Ruhm.
Auf die Idee, die Musiker in anderen Filmen noch mal einzusetzen, bin ich nicht gekommen. Und die Schauspieler – Jean-Theo Jost ist mehr beschäftigt mit Theatersachen. So einen engen Draht hatte ich auch nicht zu ihm. Eher zu Petra Zeigler. Ich find sie unheimlich interessant, aber sie hat Jobs in pädagogischen Projekten und solchen Dingen und ein bißchen Angst, bei mir zu spielen. Ich hatte sie schon einmal darum gebeten, sie kannte auch all meine alten Filme, „Die Alptraumfrau“ und so. Schade, sie ist so’n Vollweib, aber ich bedränge keinen, sondern akzeptiere das. So sind nur Magy und Dieter Rita wieder bei mir aufgetaucht.