Hilka Neuhof (auch auf dem Bild im Bild, mit Michael Sittner)
Hilka will noch
Inhalt (ENTHÄLT SPOILER)
Hilka Neuhof erzählt von ihrem Jugendtraum, Schauspielerin zu werden: „In einem Anflug von Wahnsinn“ bewarb sie sich beim seinerzeit von Hilde Körber geleiteten Berliner Max-Reinhardt-Seminar und sprach dort als Elektra in Sartres „Fliegen“ vor. Zwischentitel: „Unglaublich, aber wahr: Bestanden!“ Hilka Neuhof berichtet vom Ehrgeiz und darausfolgenden Konkurrenzkampf ihrer Kommilitonen, der sie abgestoßen habe. Lothar Lambert, der den gesamten Film über unsichtbar bleibt, fragt aus dem Off ungläubig: „Das war für dich der Grund, deinen Jugendtraum aufzugeben?“ Sie verneint dies, offenkundig lief es aber darauf hinaus. Zwischentitel: „Bahn frei fürs Gutbürgerliche?“ Hilka Neuhof sagt, sie wollte „das Leben leben, wie’s normal ist“, in der Schauspielschule bzw. Theaterszene habe sie sich zu sehr eingebunden gefühlt: „Ich wollte frei sein!“ Lambert wirft ein: „Stattdessen biste ’ne bürgerliche Tante geworden.“ Diese Einschätzung behagt ihr nicht. Sie habe einen strengen Vater gehabt, der nur eine Ausbildung bezahlen wollte. Zwischentitel: „In der Schule des Lebens“ – „Wie kann man denn so blöd sein…?“ fragt Lambert, Neuhof verweist auf ihre Jugend: Sie habe gedacht, sie könne ihren Traum schon noch irgendwie verwirklichen. Doch dann habe sie Biologie studiert und sei Lehrerin geworden. In der Schule könne man Theaterambitionen ja auch einbringen. Zwischentitel: „Elle ne regrette rien…“ Hilka Neuhof erklärt, sie habe nie in ihrem Leben „irgendwas bereut, was vorbei ist“, sondern schaue stets nach vorn und nehme das nächste in Angriff. Lambert fragt, was das denn sein solle, nach der Pensionierung. Sie lacht: Sie habe ja ihn kennengelernt. Lambert: „Das soll alles sein?“ Neuhof sagt, er habe sie in die Filmemacherei eingeführt. Er fragt, ob es ihr nicht schwer falle. Sie meint, das komme auf die Stimmung und die Story an. Er stellt fest, es wäre ja ungewöhnlich, „daß ältere Damen sich vor der Kamera ausziehen“. Sie erklärt, es gehe, wenn es die Rolle erfordere. Lambert meint, er könnte das nicht. Sie erinnert daran, er habe es doch schon getan. Er: „Vor dreißig Jahren, ja.“ Zwischentitel: „Wenn Lehrerinnen lächeln/lästern“ Lambert fragt, wo sie das herhole, „diese Schamlosigkeit“. Hilka Neuhof ist über die Frage etwas empört. Er weist darauf hin, ihre alten Lehrerkollegen würden sie dann auch nackt sehen. Sie erzählt, diese würden ihr gegenüber immer Zustimmung und Begeisterung bekunden, sich hinter ihrem Rücken aber über sie mokieren. Ihr Ehemann wäre zuerst entsetzt gewesen, hätte aber allmählich Gefallen daran gefunden. Zwischentitel: „Der andere Blick“ Lambert erkundigt sich, ob sie für ihren Gatten „dadurch wieder interessanter“ geworden sei. Sie hat nichts bemerkt. Und wie schätzt sie sich ein? „Sportliche Eleganz.“ Lambert meint, er sehe weder Sportlichkeit noch Eleganz. Hilka Neuhof lacht und fragt, wie er sie einschätze. Er antwortet: „Der Puck von Lichterfelde!“ Sie lacht. Zwischentitel: „Anfall von Albernheit – unerwartet“ Neuhof lacht und windet sich: „Was soll ich denn sagen?“ Lambert ruft sie zur Ordnung. Zwischentitel: „Kleine Sinn-Krise“ Neuhof weiß noch immer nicht, was sie sagen oder machen soll. Lambert meint, sie solle sich ausziehen. Sie ist empört. Er drängelt. Sie ziert und weigert sich. Sie „möchte eine seriöse Rolle haben“. Das Drängeln auf der einen, Weigern auf der anderen Seite geht weiter. Sie erklärt: „Immer willst du, daß sich die Leute ausziehen.“ Zwischentitel: „Die Porno-Anmutung“ Lambert fragt, wie es aussehen würde, würde sie versuchen, sich selbst zu befriedigen. Sie lacht, ziert sich, meint, sie würde es tun in „einer richtigen Rolle, wo das auch reingehört“. Er meint, sie solle sich vorstellen, dies sei eine Schauspielübung. Sie sagt, er solle aufhören. Für ihn wäre solch eine Szene der krönende Abschluß des Drehs. Zwischentitel: „Am Ende ohne Niveau?“ Die Auseinandersetzung geht weiter. Lambert versucht, Neuhof wenigstens zum Stöhnen zu animieren – wie bei der Synchronisation eines Pornofilms. Zwischentitel. „Hilka gibt fast alles (endlich)“ Hilka Neuhof läßt sich auf die kurze, improvisierte Darstellung einer Selbstbefriedigung ein, den Regieanweisungen von Lambert folgend. Dann ist sie darüber wieder unglücklich. Lambert: „Nachher freuste dich, wenndes siehst!“ Neuhof fängt noch mal an, unter Lamberts Anleitung. Schließlich bricht sie ab und verweigert sich endgültig. Sie zeigt ein großes Szenenphoto mit sich, auf dem sie sich gefalle.