Eva Ebner, Michael Sittner, Erika Rabau
Aus dem Tagebuch eines Sex-Moppels
Langinhalt (ENTHÄLT SPOILER)
Vorspruch: „Fett zu sein, bedarf es wenig, doch wer fett ist, wird nie König. Abwandlung eines deutschen Sprichworts“
Eine Hypnose-Vorführung in einem Lokal, beobachtet von einem dicken jüngeren Mann, dem ebenfalls das Bewußtsein zu schwinden droht. Schließlich fällt er in Ohnmacht. Während er nach Hause geht, kommentiert er das Geschehene aus dem Off: „Na bitte, wer war mal wieder die Lachnummer auf der Party? Ich natürlich!“ Er will seinen Job in dem Lokal als Toilettenmann aufgeben. Vor seiner Haustür trifft er eine ältere Dame. Er stellt sich ihr als ihr neuer Nachbar Andreas Wischnewski vor. Sie, Helga Henne, möchte ihn gleich zum Kaffee einladen. „Was die sich einbildet“, bemerkt er aus dem Off, als sie sich voneinander verabschiedet haben. „Ich bin doch nicht von Muttern weg, um bei anderen alten Mädchen lieb Kind zu machen.“ In seiner Wohnung entspannt er sich beim Xylophonspiel. Tagebuch könne er auch noch später schreiben, erklärt er, und daß er „schon wieder einen Bärenhunger“ habe. Er sieht sich als Gitarrist auf der Bühne bei einem Rockkonzert. „Mutti sagt immer, ich träume zuviel. Na und? Das tut doch keinem weh“, sagt er sich selbst. Er steuert ein Fahrradtaxi über den Kurfürstendamm. Im Off berichtet er seinem Tagebuch, daß er sich in seiner ersten eigenen Wohnung gut eingelebt habe, nur manchmal wäre es etwas einsam, „ohne die Streitereien mit Mutti“. Das Velotaxifahren sei sein neuer Job. Er zeigt sich nicht unglücklich, daß es mit dem Gitarrespielen nicht geklappt hat: „Bei meinem sprichwörtlichen Glück würde ich heute bestimmt auch am Straßenrand rumklimpern.“ Daß er jetzt „neue Initiativen ergreife“, fände auch „Frau Doktor“ positiv. Andreas zum Kaffee bei Helga, die erzählt, sie sei Biologielehrerin gewesen. Man kommt rasch auf Aufklärungsunterricht zu sprechen. Andreas bemerkt, er wäre nie aufgeklärt worden – obwohl seine Mutter sich bei nichts schäme. Die sei immer durch die Diskotheken gezogen. Helga erkundigt sich nach Andreas’ „erstem Mal“. Zögernd erklärt er, von seiner Schwester Adele „ein bißchen was“ erfahren zu haben. Helga möchte sich mit Andreas anfreunden. In seiner Wohnung sitzt er neben einem lärmenden und hin und her wackelnden Teddybär und berichtet seinem Tagebuch, Adele habe ihn heute besucht „und es ist was Schönes passiert“. Er fragt, warum es nicht immer so sein könne: „Meine Schwester versteht mich immer noch am allerbesten.“ Er schließt die Augen. Man sieht, wie er mit seiner Schwester tanzt, sie einander umarmen, küssen. Zwischentitel: „Das Glück von Fremden“ Andreas erzählt aus dem Off, er habe sich stets „eine richtige Familie gewünscht, (…) so wie es immer in der Frühstücksreklame im Fernsehen aussah“. Durch einen Metallzaun beobachtet er mit einem Fernrohr Menschen auf einem Wassergrundstück. Frau Doktor rate ihm, nicht zurück-, sondern nach vorn zu schauen. Das Beobachten von Menschen in Laubenkolonien sei sein neues Hobby. Er fragt sich, ob er jemals eine eigene Familie haben werde, „mit Frau in der Küche und Kindern im Garten“. Er wohnt dem Auftritt eines Chores bei, in seiner Funktion als ehrenamtliche Aufsicht im Nachbarschaftsheim, aber auch mit der Hoffnung, in den Chor aufgenommen zu werden. Ihm schwinden wieder leicht die Sinne. Er erzählt, wie seine Mutter ihn für seine Tagträume schelte; seine Schwester sei „da viel robuster“. Er wisse aber wenig über deren Leben – „habe mit mir selber genug zu tun, muß mich immer wieder zur Ordnung rufen: die Augen weit auf und durch“. Zwischentitel: „Das Tier in mir“ Andreas mit schwarzer Sturmhaube, in die er nach zwei Augenlöchern nun auch noch eine Öffnung für den Mund schneidet. Er berichtet aus dem Off, wie das Vorsingen beim Chor „total in die Hose gegangen“ sei. Schuld wäre „diese eingebildete Zicke von Leiterin, die mich von vornherein abgelehnt hat – die wird schon sehn, was sie davon hat“. Er steht offenbar fast nackt vor dem Spiegel, mit der Sturmhaube und geöffnetem Hemd, und stellt sich vor, sich vor einer Frau zu entblößen und sie dabei zu beschimpfen. Zwischendurch sieht man ihn, angezogen, aber mit Sturmhaube, auf dem Sofa sitzen und seinen Teddy schütteln, dann einen ganzen Haufen Teddybären an sich drücken. Seiner Psychiaterin, die nicht versteht, wie man nach „Bärchenwurst“ süchtig werden kann, schenkt er zu Beginn der Therapiesitzung eine Packung davon – die allerdings schon geöffnet ist, da er sich auf dem Weg in die Praxis nicht zügeln konnte. Außerdem schenkt er ihr einen Teddybären. Die Ärztin beginnt, Andreas zu hypnotisieren. Dieser sieht sich wieder als Gitarrist auf dem Konzert. Aus dem Off schwärmt er davon, in Trance zu versetzt zu werden, will aber nicht den Kontakt zur Realität verlieren. Junge Jesusjünger an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Andreas fährt mit dem Velotaxi über den Breitscheidplatz. Er erzählt, daß ihm bei jedem Hören eines Chores „siedend heiß“ seine letzte Demütigung wieder einfalle: „Warum will mich keine Gruppe akzeptieren? Die Weightwatchers mal ausgenommen.“ Die Jesusjünger singen. Er müsse seine Mutter mal wieder überreden, ihn bei einem seiner Besuche am Grab des Vaters zu begleiten. „Oft macht mich ihre Art so wütend, daß ich sie eines Tages noch mal umbringe!“ Zwischentitel: „Im Zugriff einer Zugehfrau“ Andreas besucht seine Mutter, die gerade von ihrer ausländischen Putzfrau – welche barbusig ist – massiert und geküßt wird. Sie werde schon sehen, was sie davon habe, meint er, und – im Fortlaufen –, daß er Adele davon erzählen werde. „Ick gloob, die Bauarbeiter da unter ihr, die macht se ooch an“, berichtet er seiner Schwester am heimischen Küchentisch, bei „Bärchenwurst“. Adele kann Andreas’ Empörung nicht teilen. Er kommt auf „die Sache da letztens“ zu sprechen; sie meint, die sollten sie einfach vergessen. Die Parade zum Christopher Street Day, ein älterer Mann liegt auf dem Pflaster des Kurfürstendamms und wird versorgt. Adele und Andreas beobachten das Treiben. Er spricht mit einem Kollegen. Aus dem Off beklagt er, daß er sich dieses Geschäft entgehen ließ. „Aber lauter hysterische Tunten im Rücken, diß hätte mir auch nicht gepaßt.“ Er ereifert sich darüber, daß die dicken Schwulen ihren Club „Spreebären“ nennen und fragt sich, ob sie ihn, wenn er schwul wäre, aufnehmen würden. Er sitzt in einem Straßencafé (am Reichstagsufer) und liest eine „BZ“ mit der Titelschlagzeile „Nackter Dicker mit Sturmhaube schockt Eberswalde“. Für manche Dinge, erklärt er seinem Tagebuch, schäme er sich so sehr, daß er sie nicht mal ihm anzuvertrauen wage. Er spricht sich selbst Mut zu und blickt auf die Spree. Er sieht sich selbst auf einem Ausflugsdampfer sitzen, hinter seiner Mutter, die über ihre Ehe lamentiert, und ihrer Schwester. Man gerät schnell in Streit miteinander. Zwischentitel: „Lustwandlers Leid“ Zuhause erklärt Andreas Adele, er gehe allein spazieren, um nachzudenken. Sie erkundigt sich nach dem Spaß in seinem Leben. Er will ihr keine nähere Auskunft erteilen und in Ruhe gelassen werden. Er sei erwachsen. Seine Schwester meint: „Das bezweifelt man schon mal.“ Zwischendurch sieht man, wie er in einem Park mit dem Fernrohr Picknickende beobachtet (Preußenpark). Dies bildet den Übergang zur nächsten Szene, in welchem seine Tante, mit einem kleinen Photoapparat auf einer Parkbank sitzend, Andreas beim Spannen ertappt. Aus dem Off erzählt er, Tante Lotte habe sich neulich sogar mit seiner Mutter geschlagen, um ihm beizustehen. Sie berichtet ihm, sie besuche einen Photokurs an der Volkshochschule. Er läßt sie durch sein Fernrohr schauen und bittet sie, seiner Mutter nichts von ihrer Begegnung zu erzählen. Sie sagt es zu. In der Küche seiner Mutter redet Andreas auf diese ein, auch sie solle einmal das Grab ihres Gatten besuchen. Sie zeigt sich desinteressiert. Er macht ihr Vorwürfe, auch wegen ihres Verhaltens während der Ehe. Sie wirft ihn raus, bietet ihm aber an, noch die Wurst aufzuessen, was er nicht abschlagen kann. Helga steppt mit einer anderen Dame in einer Ballettschule, Andreas sieht zu. Aus dem Off beklagt er sich, daß er sich dorthin habe „schleppen“ lassen. Frau Doktor habe diagnostiziert, er sei „gehemmt aggressiv“. Darüber wäre er nicht beleidigt gewesen, denn sie gebe sich doch solche Mühe, ihm beim Abnehmen zu helfen. Bei der Ärztin: Sie weist ihn, der auf der Couch in Trance liegt, an, keinen Alkohol zu trinken, kein Fleisch zu essen und vor allem keine „Bärchenwurst“. Zwischentitel: „Im Käfig des Bären“ Die ausländische Putzfrau bringt Andreas ein von seiner Mutter gebasteltes Bild, auf das Gummibären geklebt sind. Außerdem solle sie ein wenig putzen, seine Mutter habe dies bereits bezahlt. Andreas stellt sich vor, wie er, mit Sturmhaube, die Frau bedrängt und beschimpft. Ein Notarztwagen fährt auf den Breitscheidplatz, Andreas mit seinem Velotaxi vorbei. Er berichtet seinem Tagebuch: „Langsam kriege ich vor mir selber einen Schreck. Was so alles in meinem Kopf rumgeht – scheußlich.“ Am besten helfe die Arbeit, er radle den Ku’damm rauf und runter, ob mit oder ohne Fahrgäste: „Die vielen bunten Eindrücke lenken mich ab und lassen mich hoffen, daß auch für mich alles einmal leichter und schöner wird.“ Daheim bricht er die aufgeklebten Gummibären vom Bild seiner Mutter, um sie zu essen. Im Off berichtet er, wie seine Mutter Schuld an seiner Leibesfülle sei. Seiner Ärztin erzählt er von der Zerstörung des mütterlichen Kunstwerks. Dabei möchte er seine alte Dame nicht wütend machen. Zwischentitel: „Der Mann vom Schnelldienst“ Während Andreas auf einer Maschine schreibt, empfängt seine Mutter einen Fernsehreparateur – bald vergnügen sich die beiden, in Leopardenmuster gekleidet, miteinander auf dem Fußboden. Er stellt sich vor, seine Mutter und den Fernsehmann – der sich hinter ihr versteckt – mit Sturmhaube zu bedrängen und zu beschimpfen. Zwischentitel: „Tingeltangeltraum“ Auf einer Spielplatzschaukel gerät Andreas wieder ins Träumen. Er berichtet von seiner großen Liebe, dem „Mädchen Rosalie, das irgendwie unschuldig auf dem Rummelplatz stand und sang“, aber eigentlich Rolf hieß und alles andere als unschuldig war – man sieht dazu einen Transvestiten auf einem Straßenfest singen und sich anschließend darüber beschweren, dafür nicht genügend Geld von den Passanten bekommen zu haben. Zudem, so Andreas weiter, habe Rosalie nur einen Aufpasser für ihre Auftritte gesucht. „Übrigens: Der Filmemacher, an den ich durch Rosalie geraten bin, ist zwar auch ein Arschloch, aber immerhin ein heterosexuelles!“ Zwischentitel: „Kurze Kinokarriere“ Ein Mann mit österreichischem Akzent erklärt Andreas, er suche für seine Nackt- und Sexszenen keine „Leute, so aus dem Schönheitskatalog“. Andreas hat Hemmungen. Daheim liest er in einer Berlin-Chronik und berichtet, er träume oft davon, selbst einen Film zu inszenieren, mit der Chronik als Drehbuch und sich selbst als Albrecht, der Bär, der alles, was sich ihm in den Weg stellt, mit dem Schwert zerschlägt. „Aber bei Regisseur Andersch sah das alles anders aus: Kein Drehbuch, kein Geld, keine Verpflegung. Und was mich am meisten geärgert hat: Abends nach dem Dreh alleine, wie immer.“ Leuchttafel eines Kinos (Brotfabrik) mit der Ankündigung des Films „lick an apple like a pussy“. Darunter steht Andreas mit seiner Mutter und seiner Schwester. Er denkt daheim daran zurück. Das Trio geht in das Kino, aus dem Off berichtet er, welche große Hoffnungen er vor der Premiere noch gehegt habe. Andreas auf der Leinwand: In dem Film steht er ratlos herum, derweil sich eine nackte Blondine bei einer Regisseurin über ihn beschwert. Das Publikum lacht. Sie will gehen, dann zieht sie ihn aus. Andreas berichtet, seine Mutter habe ihn unbeholfen und deplaciert gefunden – und insgeheim habe er ihr recht gegeben. Im Film schimpft ihn die Regisseurin aus, nicht zuletzt seiner fülligen Figur wegen. Daheim ballt Andreas, den Kopf auf dem Buch, die Faust. Im Kino wird er von Andersch auf die Bühne gebeten, als „Rüdiger Herzberg alias Andi Wischnewski“. Wieder im Velotaxi auf dem Ku’damm erzählt Andreas, nie wieder werde er sich auf der Leinwand vorführen lassen, er sei sich so gedemütigt vorgekommen. „Zum Glück verschwand das billige Machwerk bald in den Hinterzimmern schmuddeliger Videotheken.“ Jetzt habe er dauernd Alpträume von Dreharbeiten, bei denen er meistens der Tonmann sei. Er mache dann alles falsch, alle lachten ihn aus, er bekäme keine Luft mehr. „Adele hat lachend gesagt: Du bist ja ein richtiger Alptraummann.“ Seither spreche er nicht mehr mit ihr. Auf einer Parkbank nickt er ein und träumt, wie seine Mutter als „seltsame Gräfin“ von einem Klaus-Kinski-Verschnitt geküßt, dann eine junge Frau, die neben ihr sitzt, in den Hals gebissen wird. Der Kinski-Verschnitt ringt schließlich Andreas nieder. Frau Doktor weist ihn darauf hin, daß sie nächste Woche für vierzehn Tage Urlaub mache. Er ist entsetzt, will mitkommen, und zeigt sich noch verstörter, als sie erklärt, sie fahre mit einer Freundin: „Sind sie etwa…?“ Zwischentitel: „Mamma mia!“ Andreas und seine Mutter – sie im Catsuit mit Leopardenmuster und mit blonder Perücke – kommen einander auf dem Boden ihres Wohnzimmers näher. Schließlich setzt er ihre Perücke auf. In ihrer Wohnung erklärt seine Mutter ihm, er werde seinem Vater immer ähnlicher, doch seit dieser tot sei, habe sie erst zu leben begonnen. Andreas meint, manchmal glaube er, er und seine Schwester wären adoptiert. Man streitet schon wieder. Helga führt Andreas ihr neues Trimmgerät vor. Ob er es nicht auch mal ausprobieren wolle? Von seinem Balkon aus beobachtet er seine Nachbarin, wie sie im schwarzen Unterrock am offenen Fenster Gymnastik macht. Er stellt sich vor, wie er sie, mit Sturmhaube, überfällt, während sie sich barbusig in ihrem Badezimmer schminkt. Zwischentitel: „Versuch macht klug“ In der Praxis von Frau Doktor, die ihn versetzt hat, läßt sich Andreas von der Sprechstundenhilfe nicht abweisen. Letztere hört er plötzlich mit der Stimme seiner Mutter mit ihm sprechen. Er bettelt die Frau an, ihn zu hypnotisieren. Schließlich stimmt sie zu – mit dem Ergebnis, daß er die Sprechstundenhilfe wieder als Mutation seiner Mutter sieht. Andreas und seine Tante in einem Straßencafé. Sie quengelt, von seinem Eisbecher probieren zu dürfen. Er stellt sich vor, seine Tante mit Sturmhaube zu bedrängen. Schließlich läßt er sie „mal lecken“. Zwischentitel: „Bruderseelenallein“ Andreas liegt im Bett und streichelt einen Teddy. Aus dem Off erzählt er seinem Tagebuch, daß er sich mit Adele wieder vertrage, aber die Therapie abgebrochen habe. Immer schwerer könne er seine Träume und die Realität auseinanderhalten. Als er feststellt, daß er seine Hand in den Teddy stecken kann, beginnt er, sich mit diesem zu befriedigen, dabei „Adele“ keuchend. Auf seinem Balkon spricht er über den Erfolg der Hypnose mit seiner Schwester. Diese meint, dadurch habe sie schon gut abgenommen, ihm werde das auch noch gelingen. Neben Teddybären sitzend, notiert er in seinem Tagebuch, daß niemand anrufe, er sich aber auch nicht aufraffen könne. Er brauche „Hilfe, professionelle Hilfe, irgendeine Hilfe“. Er denkt an die Sprechstundenhilfe, sieht sie mit nacktem Oberkörper – zwei Eistüten über den Brüsten – posieren, stellt sich vor, wie er die Eistüten abbeißt. Mit dem Fernrohr betrachtet er einen Zeitungsausschnitt mit der Schlagzeile „Wer ist der nackte Dicke mit der hässlichen Sturmhaube?“ Die Putzfrau wischt durch Andreas’ Wohnung, mit dem Popo wackelnd, Andreas fragt sich aus dem Off, ob seine Mutter wirklich glaube, daß er „auf ihre geile Spionin reinfalle“. Helga kommt und bietet beim Anblick der Dame sofort an, auch mal bei Andreas zu putzen. Sie bringt ihm ein Bärchengeschenk, über welches er sich sehr freut. Die beiden Frauen tauschen eifersüchtige Blicke aus. Als Andreas dies bemerkt, sieht er sie vor seinem geistigen Auge die beiden gemeinsam einen barbusigen Bauchtanz aufführen. Zurück in der Wirklichkeit erzählt er aus dem Off: „Frauen geben mir Zeichen. Sie fordern mich auf, etwas zu tun. Ihnen etwas anzutun.“ Er fühle sich aber auch von ihnen gequält, wobei seine Mutter die anderen anführe. Zwischentitel: „Viel zu heiß“ Helga sucht für Andreas Bücher aus ihrem Regal: „Männer sind anders, Frauen auch“ und „Das Buch von der Vagina“. Als sie sich neben ihn setzt, sieht man, daß sie unter dem offenen Hemd nur einen BH und einen ebenfalls schwarzen Slip trägt. Sie erklärt, ihr wäre heiß. Sie macht Annäherungsversuche, er möchte gehen. Nur noch in Unterwäsche, stürzt sich Helga auf ihn und versucht ihn zu vergewaltigen. Er stößt sie zurück, beginnt dann zu weinen. Sie tröstet ihn, er weist sie ab. Seine Tante zeigt Andreas Photos, mit denen sie und seine Mutter sich bei „Deutschland sucht den Superstar“ beworben hätten. Er ist entsetzt. Schließlich probt er mit seiner Tante einen Auftritt. Zwischentitel: „Ende der Spielzeit“ Adele in der Badewanne. Andreas beobachtet sie, setzt sich dann, ebenfalls nackt, zu ihr, beginnt sie zu massieren. Aus dem Off erzählt er, daß sie einer Freundin nach Bad Pyrmont folge und dort in einem Luxushotel als Kaltmamsell jobbe. Er fragt sich, ob sie Frauen liebt, mehr aber noch, wen oder was er liebt. „Viel eher weiß ich, was ich hasse: Wahrscheinlich vor allem mich selber.“ Auf einer Brücke (Kleine Eiswerderbrücke) meint seine Mutter zu Andreas, nur weil sie aufgepaßt habe, wären er und seine Schwester noch nicht im Heim oder im Gefängnis gelandet – „Du weißt, wie man das nennt, was ihr miteinander treibt“. Er weist sie zurecht. Sie beginnt zu weinen und erklärt, wenn man ihn erwische, gehe sie ins Wasser. Aus dem Off berichtet Andreas, daß ihm „diese alte Frau“ auf dem Rückweg endlich gestanden habe, daß er und Adele adoptiert sind. „Eine vierzig Jahre schwere Last fällt ab. Überall riecht es plötzlich nach Freiheit. Liebes Tagebuch, mach’s gut.“ Zwischen lebensgroßen, bemalten Bärenfiguren läuft und steht Andreas herum (auf dem nachfolgend mit der US-Botschaft bebauten Gelände am Brandenburger Tor). Helga, stark geschminkt und wieder halb nackt, präsentiert Andreas ein neues Bustier. Er zeigt ihr seine Sturmhaube und gesteht ihr, daß er der „Sex-Moppel“ sein könnte. Sie meint, er habe das doch nicht nötig, er habe doch sie. Man kommt sich näher, küßt sich. Helga und Andreas gemeinsam auf dem Trimmgerät. Darüber der Abspann. Er sinkt auf sie nieder, steigt von dem Gerät, gibt ihr die Hand, beide gehen auf dem Bild. Aus dem Off „Mutti“-Rufe von ihm. Schlußtitel: „Jede Ähnlichkeit mit real existierenden Sex-Moppeln und ihren Müttern ist nicht rein zufällig.“